Im nächsten Schritt kommst du zur Zielgruppe: Zuerst kannst du die Standorte/Regionen auswählen, in denen deine Anzeige ausgespielt werden soll. Hier kannst du entweder Deutschland (oder ein anderes Land, das für dich wichtig ist) angeben oder sogar noch direkter werden und bestimmte Städte selektieren. Klicke dazu einfach auf den Bleistift bei „Standort“ und tippe die Städte ins Suchfeld ein. Du kannst hier so viele Orte hinzufügen, wie du magst bzw. alle, die du als passend einstufst und sogar einen Bewegungsradius definieren. Das lohnt sich besonders, wenn du weißt, dass sich viele deiner Kunden z.B. in Berlin befinden.
Alter & Geschlecht
Dann kommen wir zur Alterseingrenzung: Bitte vermeide einfach „18-65+ Jahre“ anzugeben. Durch diese Auswahl wird dir eine riesige Gruppe zur Verfügung gestellt. Die Frage ist, ob dein Angebot wirklich eine so große Altersspanne abdecken kann? Wähle hier eher etwas aus wie z.B. 25-40 Jahre und mache es so spezifisch wie möglich.
Danach kannst du das Geschlecht einstellen. Wenn du weißt, dass deine Produkte eher von Männern gekauft werden, gibst du hier nur „männlich“ ein. Wenn beide Gruppen vertreten sind, wählst du natürlich beide aus.
Interessen
Nun kommt der interessante Part – das detaillierte Targeting: Hier kannst du am Anfang gerne etwas herumspielen und lernen. Gib einfach mal verschiedene Begriffe in das Suchfeld ein und schau, was Facebook dir anbietet. Wenn du zum Beispiel Kurse fürs Online-Marketing anbietest, gib hier ein, dass du Personen ansprechen möchtest, die an Online-Marketing (Digitales Marketing, Marketing für soziale Unternehmen usw.) interessiert sind, diese Themen studiert haben, oder in dem Bereich arbeiten. Sobald du 1-3 Wörter eingegeben hast, fängt Facebook an, dir Vorschläge zu machen. Schaue dort unbedingt rein, denn es wird eine große Auswahl an verwandten Themen, Interessen, Berufen oder Bereichen geben, die mit deinen 1-3 Begriffen im Zusammenhang stehen. So vergrößerst du deine Zielgruppe bei Facebook-Anzeigen mit der Hilfe von Facebook. Versuche es auch mal mit englischen Begriffen, wenn der deutsche nicht auftaucht. Oft ist es ein Mix aus Deutsch & Englisch. Hier empfehle ich dir, einfach mal ein paar Wörter auszuprobieren, die zu deinem Angebot passen und zu beobachten, was Facebook dir zusätzlich anbietet.
Sprache
Die letzte wichtige Einstellung der Zielgruppe ist die Sprache: Bitte gib IMMER die Sprache der Personen an, an die deine Anzeige ausgespielt werden soll. Machst du das nicht, hast du oftmals Bots aus fremden Ländern auf deinen Anzeigen, die völlig irrelevant für dich sind. Also bitte immer immer immer die Sprache einstellen.
Verbindungen
Unter weiteren Optionen kannst du noch auswählen, ob du gerne die Fans deiner Facebook-Seite ansprechen möchtest, Freunde deiner Fans usw. Damit machst du deine Zielgruppe noch konkreter, aber es kann auch sein, dass deine Zielgruppe durch diese Auswahl zu klein wird.
Potenzial
Für jede Einstellung, die du vornimmst, zeigt dir unten ein kleiner „Tacho“ (grün, gelb oder rot) an, wie hoch das Potential deiner Anzeige ist – also wie viele Personen du mit deiner Anzeige erreichen kannst. Die Reichweite wird auch in einer geschätzten Zahl angegeben. „Grün“ ist natürlich der beste Bereich, bei „Rot“ ist deine Zielgruppe zu klein und du musst eventuell deine Altersspanne erweitern oder ein paar Interessen dazu nehmen oder entfernen. „Gelb“ bedeutet, dass deine Zielgruppe zu groß und damit zu unspezifisch ist. In dem Fall solltest du die Altersspanne einschränken und Interesse ergänzen. Auch hier gilt: probiere es aus und schau, wie sich die Zahlen verändern und entwickle ein Gefühl dafür. Mit jeder weiteren Einstellung wird es besser und genauer werden.
Kundengruppen
Wenn dein Produktangebot sehr vielfältig ist und sehr große Gruppen an Kunden abdeckt, empfehle ich dir, die Anzeigen in einzelne Gruppen herunterzubrechen und aufzuteilen. Lege verschiedene Altersgruppen oder Interessengruppen fest und spreche mit jeder Anzeige nur die Kundengruppe an, die du brauchst. Ein Beispiel: Wenn du vegetarische Produkte anbietest, erstellst du eine Zielgruppe mit genau den Personen, die sich für eine vegetarische Lebensweise und entsprechende Produkte begeistern. Hast du auch vegane Produkte, baust du dir die zweite Zielgruppe mit dem Interesse an veganen Produkten auf usw. Mit unterschiedlichen Produkten sprichst du unterschiedliche Personen an, die voraussichtlich andere Interessen bei Facebook angegeben haben.
Wie groß muss die Zielgruppe bei Facebook-Anzeigen sein?
Je spezifischer deine definierte Zielgruppe ist, desto besser werden die Ergebnisse der eingesteuerten Facebook-Anzeigen sein. Wenn du eine Zielgruppe hast, die 1,5 Mio. mögliche Menschen anzeigt, und du nur ein geringes Budget hast, ist die Wahrscheinlichkeit, dass du genau die triffst, die für dich relevant sind, sehr gering. Das Resultat: Du gibst wahnsinnig viel Geld aus, um 1.000 Impressionen auszuspielen, weil es nicht die richtigen Personen sind. Wenn du weniger Nutzer erreichst, ist es im Endeffekt oft effizienter als bei zu großen Zielgruppen. Denn, wenn die kleine Gruppe genau deine Zielgruppe ist, bist du goldrichtig.
Im Werbeanzeigenmanager findest du unter „Zielgruppen“ eine Übersicht deiner momentan eingesetzten Zielgruppen bei Facebook-Anzeigen und in welcher Kampagne diese verwendet werden (sofern du bereits eine oder mehrere angelegt hast).
Diese Übersicht entsteht recht schnell, wenn du einfach im Werbeanzeigenmanager eine Zielgruppe anlegst und die Anzeige veröffentlichst. Aber durch spezielle Zielgruppen wie Custom Audiences, kannst du dein Zielgruppenlevel extrem anheben.
Durch Custom Audiences kannst du deine Zielgruppe noch genauer beschreiben. Ein Beispiel: „Frauen zwischen 18-55 Jahre“
Mit diesen Einstellungen gehst du sehr weit an deine Zielgruppe heran und wirst nur einen Bruchteil wirklich erreichen. Wenn du nun bei „Zielgruppen“ auf „Custom Audience erstellen“ klickst, kannst du anhand von verschiedenen Quellen deine Zielgruppe anreichern. Ich empfehle hierbei als Quelle immer deine eigene Webseite oder deine Facebook-Seite bzw. dein Instagram-Profil. Wegen der DSGVO ist es nicht mehr möglich, Listen mit deinen Kundendaten hochzuladen. Offline-Aktivitäten sind schwer hinzuzufügen.
Im detaillierten Targetingbereich in den Anzeigengruppen, kannst du sogar einfach Webseiten nehmen, die für dich und dein Produkt relevant sind. Zum Beispiel: ich kreiere Pop-Musik und meine Zuhörerinnen hören sich auch gerne Rihanna, Lady Gaga und Co an, dann könntest du hier schauen, ob du das mit aufnehmen kannst. Dann weiß Facebook, ah das Produkt, das hier verkauft wird, ist so ähnlich wie Rihanna und Co anbieten. Du könntest hier auch nach spezifischen Facebook Seiten suchen. Alles was dir hilft, deine Zielgruppe bei Facebook-Anzeigen genauer zu machen, kannst du in deiner Custom Audience speichern. Sobald du alles eingegeben hast, klickst du einfach auf Speichern und dann kannst du deiner Zielgruppe einen Namen geben. Diese Zielgruppe kannst du dann darüber immer wieder finden.
Facebook gleicht dann diese Custom Audience mit den Nutzern auf Facebook ab und spielt deine Anzeige nur an diejenigen aus, die für dich relevant sind.
Du kannst dir auch aussuchen, ob du zum Beispiel mit deinem Facebook-Pixel arbeiten möchtest (alle Webseiten-Besucher) oder bestimmte Seiten auswerten möchtest. Dann verlinkst du einfach die entsprechenden Seiten und stellst einen Zeitraum ein. Wenn du wenige Webseitenbesucher hast, würde ich dir empfehlen mindestens 180 Tage einzustellen.
Sobald du eine Custom Audience erstellt hast, erstelle am besten sofort auch eine entsprechende „Lookalike Audience“. Das sind Nutzer, die so ähnlich sind, wie die Besucher oder Kunden deiner Website. Damit erweiterst du deine Zielgruppe und machst aber schon von vornerein einen Abgleich der Zielgruppen. Dadurch wird deine Zielgruppe bei Facebook-Anzeigen noch mal genauer.
Hierzu klickst du einfach auf deine eben erstellte Custom Audience deiner Website und wählst dann aus „Lookalike erstellen“. Dann nimmt Facebook deine Zielgruppe von der Website und du kannst einstellen, in welchem Land und zu wie viel Prozent du ähnliche Leute ansprechen möchtest, wie die auf deiner Website. Ich wähle meisten 1-3 % aus.
Probiere es mal aus, ob sich dadurch die Ergebnisse deiner Anzeigen signifikant verbessern, du z.B. weniger Geld für 1.000 erreichte Personen oder Impressionen ausgibst, und dass die Nutzer eher auf dein Angebot klicken.
So oft habe ich erlebt, dass dieser kleine Dreh Großes bewirken kann. Ich wünsche dir viel Erfolg!
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