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Im Rahmen der Blogparade von Michaela Schächner „Einfach machen – Selbständig machen und dann kam es ganz anders als erwartet“ nehme ich dich mit auf meine Reise zur selbständigen Facebook-Marketing-Beraterin. Mein Weg in die Selbständigkeit war, ehrlich gesagt, weniger holprig als ich dachte. Ich möchte dir Mut machen und aufzeigen, dass es nicht immer so schwer sein muss wie du anfangs vielleicht befürchtest.

Lass dich vom Glück finden

Ehrlich gesagt, war es tatsächlich nie mein größter Herzenswunsch, mich selbständig zu machen. Immer, wenn ich früher darüber nachgedacht habe, fiel mir nichts ein „womit“. Was kann ich denn schon so richtig, richtig gut? Eigentlich wollte ich nie selbständig sein, denn ich hatte immer faire, fordernde und fördernde Vorgesetzte, liebe Kollegen, Spaß an meiner Arbeit und Lust auf die herausfordernden, spannenden Projekte.
Insgesamt ging ich ziemlich pragmatisch an die ganz Sache heran. Zum Ende meiner Elternzeit schloss mein damaliger Arbeitgeber die deutschsprachigen Geschäfte und verkaufte mein zuletzt aufgebautes Projekt an ein externes Unternehmen. Zurück auf meinen alten Platz konnte ich demnach nicht gehen.

Die Übergangszeit war aufgrund eines sehr fairen Sozialplans und einer Transfergesellschaft super abgesichert. Es gab ein Coaching für die Bewerbungsgespräche und ich konnte mich dank eines Weiterbildungsbudgets sogar mit neuen Themen auseinandersetzen. Leider waren der Berliner Stellenmarkt und meine Vorstellungen nicht wirklich kompatibel, so dass die Idee der Selbständigkeit immer mehr in den Fokus rückte. Als dann auch noch Anfragen aus dem Bekanntenkreis kamen, ob ich sie bei ihren Projekten im Marketing unterstützen kann, war die Entscheidung plötzlich klar: ich starte mein eigenes Ding. Im Kopf war der Weg in die Selbständigkeit also beschlossen.

Ende Oktober lief die Zeit in der Transfergesellschaft ab und ich nutze mein letztes Budget für einen Wochenendkurs zum Thema „Existenzgründung“. Mit wertvollen Tipps gerüstet, ging ich ohne ein komisches Gefühl für geplante 2 Monate in die Arbeitslosigkeit. Schon beim ersten Gespräch ließ ich mir den Antrag für den Gründerzuschuss aushändigen und beantragte einen sogenannten Arbeits- und Vermittlungsgutschein, über den mir ein intensives Coaching bei der Existenzgründerhilfe ermöglicht wurde. Mit Hilfe des Beraters standen der Businessplan und die schriftliche Begründung zu meiner Gründungsidee schneller als gedacht. Ich fühlte mich gut gewappnet. Anfang Dezember meldete ich mein Gewerbe zum 1.1.2017 an und kurz nach Weihnachten flatterte die Zusage für den Gründerzuschuss in meinen Briefkasten. Perfekt.

Wenn es im ersten Jahr ruckelt, findest du gerade die richtige Spur.

Der Start war nun zwar geebnet, aber dennoch stand ich gefühlt plötzlich mit allem allein da. Erstmal ein leicht beunruhigendes Gefühl, aber ich war fest überzeugt, dass es funktioniert. Und was sollte schon schief gehen? Wenn der Weg in die Selbständigkeit doch nicht der richtige war, würde ich mir halt wieder einen Angestelltenjob suchen. Plan B blieb aber schön weit hinten in der Schublade.

Damals bin ich mit zwei Kunden gestartet, die ich in vorherigen Gesprächen gewann. Alles Weitere habe ich auf mich zukommen lassen. Meine eigene Website ging erst Ende März an den Start, denn ich fing mir direkt zu Beginn eine hartnäckige Sinusitis ein, die mich 6 Wochen lang begleitete. Solange ich jedoch meinen Kopf und meine Hände benutzen kann, ist alles gut.
Wieder gesund ging ich mutig (und ganz allein) auf Netzwerktreffen und traute mich erstmals, mein Unternehmen vorzustellen, Visitenkarten zu verteilen und mich zu zeigen. Darüber konnte ich sogar einen kleinen Auftrag ergattern, einen anderen über eine klassische Ausschreibung. Auch aus meinem früheren Netzwerk gab es plötzlich Interesse an einer Zusammenarbeit. Es lief. Nach und nach gewann ich neue Kunden, die zum Teil noch immer mit mir zusammenarbeiten.

Alles passierte im richtigen Tempo und ich kann sagen: es war absolut in Ordnung, das Ganze ruhig anzugehen. Stück für Stück gestaltete ich mit immer mehr Stunden und mehr Verantwortung meinen Arbeitsalltag. Nebenbei war zu Beginn eher wenig Zeit übrig, um an meinem eigenen Unternehmen zu arbeiten und Themen voranzubringen.

Meine Learnings und Tipps, was du gleich anders machen solltest

Ich würde diesen Weg in die Selbständigkeit immer wieder gehen, ziemlich genau so. Mit dem heutigen Wissen würde ich allerdings einiges etwas anders oder früher angehen. Ich möchte mich keineswegs beschweren, denn ich konnte mein Unternehmen Jahr für Jahr wachsen sehen. Dennoch möchte ich dir noch folgende Tipps mit auf den Weg geben:

Fokussiere dich!

  • Gestartet bin ich mit dem sehr allgemeinen Angebot „Marketing-Beratung“, denn ich war immer ein Allrounder und konnte in vielen Bereichen Erfahrungen sammeln. Das führte aber dazu, dass die Botschaft meiner Website nicht speziell genug war und Anfragen hereinflatterten, die ich gar nicht bedienen wollte. Inzwischen habe ich es viel enger gefasst und mein Fokus liegt auf der Facebook-Strategie. Der Mehrwert für den Kunden lässt sich viel leichter kommunizieren und ich spare den Interessenten, die etwas anderes erwarten, und mir viel Zeit.

Weg in die Selbständigkeit - Fokus

So sieht mein Angebot aktuell aus:

Ich unterstütze Selbständige sowie Klein- und mittelständische Unternehmen, Facebook als Marketingkanal besser zu verstehen und zeiteffizient zu nutzen. Mit der für sie richtigen Strategie haben meine Kunden mehr Spaß an der Umsetzung und dem Aufbau ihrer Facebook-Präsenz. Auch der Vertrauensaufbau ist authentischer und einfacher.

Die Idee ist aber: Konfetti für alle!

Unternehmen möchten selbstverständlich ihre Produkte oder Dienstleistungen vorstellen und verkaufen. Der Facebook-Nutzer möchte jedoch nicht nur Werbung in seinem Newsfeed sehen. Es gibt allerdings charmante Wege, neue Interessenten mit Mehrwert zu begeistern, an die Marke zu binden und im nächsten Schritt zu Kunden zu machen.
Ich freue mich über jeden Konfettimoment, den wir gemeinsam erarbeiten und diesen auch feiern. Das können Tag für Tag kleine Erfolge wie neue Interaktionen, positive Statistiken, eine erledigte Aufgabe oder ein Verlassen der Komfortzone auf Facebook sein. Natürlich zählen dazu aber auch steigende Bekanntheit durch mehr Reichweite und Sichtbarkeit. Die Ziele werden immer an den allgemeinen Unternehmenszielen ausgerichtet und in der Facebook-Strategie angepasst.

Wenn du selbständig bist, darfst du entscheiden!

  • Im ersten Jahr habe ich noch Aufträge angenommen, auf die ich eigentlich keine Lust hatte. Warum eigentlich? Aus Dankbarkeit, dass überhaupt gefragt wurde? Aus Angst, dass nichts anderes kommt? Besser als nichts? Im Nachhinein sag ich dir: das ist absoluter Quatsch. Ich habe mich ein paar Monate damit herumgeschlagen und hatte immer ein ungutes Gefühl, wenn das Thema anstand. Ich war mutig und habe offen mit dem Kunden gesprochen. Er war weder sauer noch enttäuscht. Es war meine Entscheidung und er hatte genügend Vorlauf, um sich eine andere Unterstützung zu suchen. Warte bitte auf den richtigen Kunden, sonst vergeht dir vielleicht der Spaß an der Selbständigkeit.

Denk bei deinem Weg in die Selbständigkeit an dich!

  • Arbeite stetig und von Anfang an nicht nur für deine Kunden. Plane Zeiten ein, um an deinem Unternehmen zu arbeiten. Damit meine ich nicht die Notwendigkeiten wie deine Umsatzsteuervoranmeldung oder Maßnahmen zur DSGVO, sondern strategische Themen, die dich voranbringen und unabhängiger von kurz- und mittelfristigen Krisen machen. Außerdem brauchst du freie Zeit für dich, um abzuschalten, herunterzukommen und neue Energie zu tanken. Denn die Selbständigkeit ist ein Marathon.

Sei klar in deiner Kommunikation.

  • Du glaubst nicht, wie oft ich mich in Erstgesprächen zurückgehalten habe, um den potenziellen Kunden nicht zu verschrecken. Doch es geht um ein gegenseitiges Geschäft. Auch du darfst Regeln festlegen. Mach es lieber direkt, sonst ärgerst du dich später über die anstehenden Diskussionen, weil die Vorstellungen vielleicht nicht ganz zusammenpassen.

Lass dich nicht im Preis drücken.

  • Du hast dir hoffentlich ausgiebig Gedanken darüber gemacht, welchen Stundensatz du benötigst, um dein Leben gut zu finanzieren – inklusive privaten Ausgaben, Versicherungen, Steuern und Rücklagen. Es gibt etliche „Argumente“, die dir den Eindruck geben sollen, dass du zu teuer bist. Lass dich bitte nicht beirren. Falls ein potenzieller Kunde zu sehr auf dem Thema herumreitet und dir ein schlechtes Gefühl gibt, lass ihn ziehen. Er wird jemand anderen finden oder auch nicht. Dich wird hingegen ein neuer Kunde finden, der deine Leistung mit Wertschätzung annimmt und dich pünktlich und angemessen bezahlt. Auch Preisentwicklungen sind erlaubt, sogar notwendig. Trau dich!

Prooo & Contra

Jeder muss es für sich selbst einschätzen, ob der Weg in die Selbständigkeit zum eigenen Leben und Typ passt.

Ich war es gewohnt, auch schon im Angestelltenverhältnis mal im Homeoffice zu arbeiten und habe es genossen. Ich kann mich disziplinieren und auch dreckiges Geschirr einfach stehen lassen. In die „Überstundenfalle“ tappe ich nur ganz bewusst, wenn ein Projekt dringend fertig werden muss. Ansonsten habe ich mir meine Arbeitszeiten so eingeteilt, dass es für meine Familie, meine Kunden und mich gut passt.

Natürlich vermisse ich manchmal meine lieben Kollegen von früher, die mir sehr ans Herz gewachsen sind. Doch sie sind zu Freunden geworden, mit denen ich heute eben auf privatem Wege den Kontakt halte. Es mangelt auch nicht am Austausch, denn mein Partner ist ebenfalls selbständig im Homeoffice, so dass wir uns gegenseitig Feedback und Ratschläge geben oder gemeinsam Mittagspause machen können. Zusätzlich habe ich über mein großes Netzwerk viele Möglichkeiten, mich online und offline auszutauschen. In meiner Branche ist das Schöne, dass ich überall arbeiten kann und so sitze ich nicht nur in meinem Büro, sondern auch mal auf dem Sofa, auf dem Balkon, im Café … solange das Internet nicht ausfällt, ist alles prima.

Es gibt natürlich auch Themen, mit denen ich mich im Rahmen der Selbständigkeit auseinandersetzen muss, die nicht zu meinen Lieblingsbeschäftigungen gehören. Aber das gab es, wenn ich kurz zurückblicke, im Angestelltendasein auch zur Genüge.

Rückwirkend betrachtet, war es damals wohl die beste Entscheidung, denn die Flexibilität und die Selbstbestimmung sind ein Traum für die Vereinbarkeit von Arbeit und Familie. Ich spare mir die Wege und die Zeiten zur Arbeit, kann frei entscheiden, welche Themen ich bearbeite, wie und wann.

Du bist nicht allein

Genau betrachtet bin ich auch als Solopreneur nicht allein. Meine Familie und Freunde standen von Beginn an hinter mir und meiner Entscheidung. Sie begleiteten mich auf Schritt und Tritt bei meinem Weg in die Selbständigkeit. Für diese Unterstützung bin ich sehr dankbar. Ebenso wie für das Vertrauen und die Loyalität meiner tollen Kunden und die vielen treuen, hilfreichen Wegbegleiter. In den vergangenen Jahren sind neue, wertschätzende Freundschaften entstanden, die es nicht gäbe, wenn ich damals eine andere Richtung eingeschlagen hätte.

Wenn du an einem Punkt in deinem Unternehmen nicht weiterkommst oder du merkst, dass es dir langsam zu viel wird, hole dir rechtzeitig Hilfe. Du musst nicht alles allein lösen und bewältigen. Egal, ob Steuern, Text, Grafik, Technik, Mindset … oder Marketing – es gibt Experten und Assistenten, die dir helfen. Schau z.B. mal in verschiedenen Facebook-Gruppen oder Netzwerken vorbei, ob die Tipps und der Austausch dich weiterbringen. Lass dir Empfehlungen aussprechen, wenn du unsicher bist, bei wem du in guten Händen bist.

Fazit: Zwischenziel erreicht

Jede Station meines Lebens hatte ihre Berechtigung, nein sogar Notwendigkeit, um mich dahin zu bringen, wo ich jetzt stehe. Ob die Erfahrungen, die ich sammeln durfte oder die Menschen, die mir begegnet sind.

Es gibt, wie überall im Leben, Höhen und Tiefen. Alles in allem möchte ich die Zeit und die verschiedenen Abschnitte jedoch nicht missen oder rückwirkend verändern. Wichtig ist die Erkenntnis, dass ich aus allen Herausforderungen und Situationen etwas gelernt habe, meine Prozesse nach und nach optimiere und mich immer weiterentwickle.

Ich habe eigentlich immer gern gelernt und gearbeitet. Auch jetzt habe ich Spaß an meiner Arbeit und habe mein Zwischenziel erreicht. Wohin mich die nächsten Jahre wohl noch führen? Ich bin gespannt. Leidenschaft und Freude werden mir immer die nötige Energie geben, ebenso wie der Rückhalt von Familie und Freunden.

 

Wo stehst du? Wie war dein Weg in die Selbständigkeit? Oder überlegst du gerade, den Schritt zu wagen?
Schreib mir gern einen Kommentar, ob mein Erfahrungsbericht hilfreich für dich war oder du noch Fragen hast.

Für mehr Sichtbarkeit empfehle ich dir, auch einen Blogartikel über deinen Weg in die Selbständigkeit zu schreiben und an Michaelas Blogparade teilzunehmen. Den Link zu deinem Beitrag darfst du gern in die Kommentare schreiben.

 

Liebe Konfettigrüße,
deine Maja

 

Bildquellen:
Titel- und Beitragsbild: privat

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